Die kontrollierte und gezielte Freisetzung von Wirkstoffen ist ein Gebiet kontinuierlicher Forschung, das aufgrund des großen Interesses, das es in Branchen wie der Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelindustrie weckt, seit Jahrzehnten erforscht wird. Im Rahmen von MAREA II-Projekt, AINIA untersucht Materialien natürlichen Ursprungs für den Einsatz im Kosmetikbereich, die eine wirksamere Einkapselung von Wirkstoffen ermöglichen.
Dieses vom Valencian Institute of Business Competitiveness (IVACE) und FEDER-Mitteln unterstützte Projekt stellt die Kontinuität des MAREA-Projekts dar und wird die zuvor entwickelte Arbeit an Einkapselungsmaterialien polymeren Ursprungs mit biologischen Abbaubarkeits- und Biokompatibilitätseigenschaften ergänzen. In diesem Projekt werden Verkapselungsmaterialien natürlichen Ursprungs und die geeignetsten Verkapselungsprozesse je nach Art des Wirkstoffs genauer untersucht, wobei zu berücksichtigen ist, dass die Prozesse auf industrieller Ebene leicht skalierbar sein müssen.
Effektivere Systeme durch Gentechnik und Bioprinting
Mit dem Ziel, effektivere Abgabesysteme für die Zielhautzellen zu erreichen, werden Peptide mit Durchdringungsvermögen mithilfe gentechnischer Werkzeuge synthetisiert. Um die Wirksamkeit der verschiedenen in den ausgewählten Materialien verkapselten Wirkstoffe bewerten zu können, steht darüber hinaus ein Modell zur Verfügung, das die physiologischen Bedingungen der menschlichen Haut realistisch nachbildet. Zu diesem Zweck wird mit 3D-Zellmodellen unter Verwendung der Bioprinting-Technologie geforscht, sodass im Vergleich zu herkömmlichen 2D-Modellen verbesserte Modelle erhalten werden.
Diese 3D-Modelle ermöglichen einen besseren Nährstoff-/Sauerstoffaustausch, die Wiederherstellung der dreidimensionalen Umgebung und die Zell-Matrix-Interaktion und liefern zuverlässigere Ergebnisse bei der Bewertung eingekapselter Verbindungen für kosmetische Zwecke.
Neue Formulierungen mit mikroverkapselten Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs
Die Kosmetikindustrie befindet sich in einem kontinuierlichen Innovationsprozess, um ihre Formulierungen anzupassen und neue Produkte anzubieten, deren Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs sind, die behördlichen und gesetzlichen Anforderungen entsprechen und eine verbesserte und getestete Wirksamkeit aufweisen.
Damit die in kosmetischen Formulierungen relevanten Wirkstoffe ihre Funktion erfüllen können, ist es notwendig, dass sie ihren Bestimmungsort (die Zielzellen) stabil, ohne Abbau und in ausreichender Menge erreichen, um ihre Funktion zu erfüllen. Eine der Lösungen basiert auf der Entwicklung gezielter Freisetzungssysteme, bei denen die Wirkstoffe mit Materialien verkapselt werden, die Schutz bieten und eine Freisetzung an der gewünschten Stelle ermöglichen.