Heidelberger positive Ergebnisse

Juni 15 2023

Heidelberg

Heidelberger Druckmaschinen AG hat im herausfordernden Geschäftsjahr 2022/2023 seine Ziele übertroffen. Das Technologieunternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von 2.435 Millionen Euro gegenüber 2.183 Millionen Euro im Vorjahr, was einer Steigerung von rund 12 Prozent entspricht. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg von 5,1 Prozent auf 7,2 Prozent. Der Free Cashflow war mit 72 Millionen Euro positiv, allerdings profitierte dieser Wert von Einmaleffekten.

„Im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr haben wir in einem schwierigen Umfeld gute Ergebnisse erzielt“, sagt der Ludwin Monz, CEO von HEIDELBERG. „Angesichts weiterer Kostensteigerungen und einer weiterhin niedrigen Profitabilität startet Heidelberger ein Wertschöpfungsprogramm“, fügt er hinzu. Ziel ist es, die Finanzkraft des Unternehmens weiter zu stärken und die Investitionen in Wachstumsfelder zu erhöhen.

Die neue Geschäftsstrategie wird den Grundstein für zukünftige Investitionen legen. Mit seiner Doppelstrategie schlägt Heidelberger zwei strategische Schwerpunkte vor. Zunächst geht es dem Unternehmen darum, Sicherheit im Druckmarkt zu schaffen, der über das Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen hinausgeht, insbesondere im Verpackungs- und Digitaldruckmarkt. Und zweitens wird Heidelberger mit seinem Wallbox-Geschäft neben seinem Kerngeschäft neue Märkte erschließen.

Wachstumsspielraum: Ziel, höherer Cashflow

Um Innovationen zu liefern und insbesondere weiter zu wachsen, benötigt Heidelberger die notwendigen Ressourcen, sei es zur weiteren Stärkung des Produktportfolios im Verpackungsbereich oder zur Finanzierung eines Entwicklungsbudgets für den erfolgreichen Ausbau von print.digital. Vor diesem Hintergrund strebt das Unternehmen an, den verfügbaren Cashflow mittelfristig deutlich zu steigern.

„Wir werden die Wachstumsressourcen aus eigener Kraft bereitstellen und umverteilen, um unsere Wachstumsstrategie erfolgreich umzusetzen“, erklärt Heidelberger-Finanzvorstand, Tanya von der Goltz. Dies ist insbesondere im aktuellen Marktumfeld sinnvoll, das weiterhin herausfordernd ist und den Ausblick für 2024 prägen wird.

Ein gutes Geschäftsjahr 2022/2023 in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld

Dank eines starken letzten Quartals lag der Umsatz im Geschäftsjahr 2022/2023 leicht über dem prognostizierten Niveau von 2.300 Milliarden Euro und belief sich auf rund 2.435 Millionen Euro (Vj.: 2.183 Millionen Euro). Insbesondere das starke Wachstum im Bereich Verpackungslösungen trug zum Ergebnis bei. Der Auftragsbestand zum 31. März 2023 blieb mit rund 848 Mio. € (Vj. 901 Mio. €) hoch.

Die Preisanpassungen und die positive Umsatzentwicklung wirkten sich insbesondere auf das EBITDA aus. Mit 8,6 Prozent übertraf die EBITDA-Marge die Zielvorgabe von mindestens 8 Prozent. Bereinigt um die Gewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen betrug die EBITDA-Marge 7,2 Prozent. Aufgrund des höheren absoluten EBITDA und der von einmaligen Steuerentlastungen profitierten Finanz- und Steuerergebnisse belief sich das Nettoergebnis nach Steuern auf 91 Millionen Euro. Dieses Ergebnis lag deutlich über der erwarteten leichten Verbesserung des Vorjahreswerts (33 Millionen Euro). Es übertraf auch die Markterwartungen, die bereits im Jahresverlauf über der ursprünglichen Prognose lagen.

Free Cashflow getrieben durch einmalige Effekte

Der Free Cashflow lag mit 72 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (88 Millionen Euro). Wie in den Vorjahren profitierte der Cashflow von Einmaleffekten, wie zum Beispiel Grundstücksverkäufen. Der operative Cashflow wurde durch die sich verbessernde Ertragslage positiv beeinflusst, litt jedoch unter dem Einfluss des mengenbedingten Anstiegs der Vorräte.

Die Nettofinanzposition (Barmittel abzüglich Finanzverbindlichkeiten) verbesserte sich zum Berichtsende auf 51 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. €). Fortschritte macht Heidelberger auch bei der Kapitalquote, die zum Ende des Geschäftsjahres auf rund 23 Prozent (Vj. 11 Prozent) gestiegen ist. Zusammen mit dem höheren Rechnungszins für Renten in Deutschland und der erwarteten Grundstücksaufwertung ist dies vor allem auf das positive Nettoergebnis nach Steuern zurückzuführen.

Verstärkte Investitionen in Wachstumsmärkte für Verpackung und Digitaldruck

Da die weltweite Nachfrage nach verpackten Gütern weiter steigt, verzeichnet der Etiketten- und Verpackungsdruck ein besonderes Wachstum und ist damit ein wichtiges Kernsegment für Heidelberger. Das Segment Verpackungslösungen macht bereits rund die Hälfte des Unternehmensumsatzes aus.

Dieser Anteil ist in den letzten Jahren sukzessive gestiegen, eine Entwicklung, zu der auch Innovationen beigetragen haben. Mit der neuen Generation der Bogenoffsetmaschinen Speedmaster XL 106 können Verpackungshersteller ihre Nettoleistung um bis zu 10 Prozent steigern. Das neue Flexo-Rollendrucksystem Boardmaster ist eine völlig neue Anlage und verdoppelt die Produktivität im preissensiblen Faltschachteldruck im Vergleich zum Vorgängermodell.

Heidelberger will diese Technologie zur Unterstützung seiner Strategie und seines Wachstums nutzen. Im Einklang mit der zweigleisigen Strategie setzt man auch auf das Wachstum des Digitaldrucks, einem Segment, das im Etikettenmarkt mit einer Rate von rund 6 Prozent ein dynamisches Wachstum verzeichnet. Mit Gallus One, dem ersten volldigitalen und hochautomatisierten Etikettendrucksystem, will das Unternehmen seine Position in diesem Markt festigen.

Mit seinen Ladelösungen für Elektroautos hat sich HEIDELBERG über seine Tochtergesellschaft Amperfied GmbH erfolgreich im wachsenden Markt der heimischen Elektromobilität in Deutschland positioniert. Um künftig eine breitere Kundenbasis zu erreichen, treibt das Unternehmen die Expansion in andere europäische Länder weiter voran.

Um die wachsende Zahl privater Photovoltaikanlagen nutzen zu können, wird das Produktportfolio außerdem um eine Wallbox mit Solarfunktion erweitert.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/2024

Das Geschäftsjahr 2023/2024 wird weiterhin von herausfordernden Ausnahmebedingungen wie steigenden Materialkosten, Energie- und Personalkosten geprägt sein. HEIDELBERG will die negativen Auswirkungen weiterhin durch Erhöhung der Verkaufspreise ausgleichen.

Unter Abwägung der Chancen und Risiken und unter der Annahme, dass die Weltwirtschaft nicht schwächer wächst als von den maßgeblichen Institutionen prognostiziert oder gar in eine Rezession eintritt, erwartet Heidelberger für das Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz im Rahmen der Prognose Vorjahreswert (Vorjahr: 2.435 Millionen Euro). Eine weitere Annahme in diesem Zusammenhang ist, dass es keine wesentlichen Änderungen der Wechselkurse geben wird, ein Schlüsselelement zur Aufrechterhaltung der kommerziellen Aktivitäten des Unternehmens.

Insbesondere steigende Produktionskosten dürften sich negativ auf das Ergebnis auswirken. Auch die Energiekosten dürften höher ausfallen als im Vorjahr, das von günstigen Absicherungsgeschäften profitierte. Um diese Effekte auszugleichen, beabsichtigt Heidelberger, die Preise seiner Produkte weiter anzupassen. Daher wird erwartet, dass die bereinigte EBITDA-Marge auf dem Vorjahreswert bleibt (Vj.: 7,2 Prozent). Die Ergebnisse in den Segmenten Printing Solutions und Packaging Solutions dürften sich im Einklang mit dem Trend in ihren jeweiligen Märkten entwickeln, während der Ergebnisbeitrag des Segments IT Solutions voraussichtlich etwas besser ausfallen wird als im Vorjahr.

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